Wiederherstellung prüfen/aktivieren

Systemwiederherstellung
Die Aufgabe der Systemwiederherstellung ist das vollautomatische Erzeugen von Sicherungen des Betriebssystems. Zuerst das Wichtigste: Der Name ist ernst gemeint. Windows sichert nur das, was es als notwendig erachtet für ein funktionierendes System. Ihre Dokumente, Bilder und alle anderen persönlichen Dateien gehören ausdrücklich nicht dazu. Windows sichert sie nicht mit und kann sie folglich im Ernstfall auch nicht wiederherstellen. Die Systemwiederherstellung ersetzt also kein Backup. Die einzelnen Sicherungen bezeichnet Windows als „Wiederherstellungspunkte“.

So einen erzeugt Windows wöchentlich sowie automatisch vor dem Einspielen von Updates und Treibern sowie beim Ausführen eines Installationsprogramms. Es handelt sich dabei um eine Art virtueller Kopie sämtlicher Systemdateien sowie der Registry. So eine „Schattenkopie“ belegt auf dem geschützten Laufwerk zunächst nur wenige MByte für Verwaltungsinformationen, denn wirklich gesichert wird erst, wenn ein Prozess oder Nutzer versucht, eine geschützte Datei zu ändern, zu löschen oder zu überschreiben. Doch auch dabei wird nicht etwa das gesamte System gesichert, sondern nur die veränderte Datei – das spart Platz.
Windows speichert die Schattenkopien der Wiederherstellungspunkte in dem versteckten System-Ordner „System Volume Information“. Der wird von Windows zudem mit speziellen Benutzerrechten geschützt, sodass Sie dort selbst als Administrator nicht hineinsehen können.

Wenn Sie Windows anweisen, einen Punkt wiederherzustellen, stellt Windows alle Systemdateien in genau dem Zustand wieder her, in dem sie sich zum Zeitpunkt des Erstellens des Punkts befanden. Gelöschte Systemdateien sind anschließend wieder vorhanden, Dateien tragen wieder die Versionsnummern vom Zeitpunkt des Erstellens der Schattenkopie und – das ist wichtig zu wissen – neu hinzugekommene Systemdateien sind anschließend wieder verschwunden. Um die dabei entstehende Gefahr von Datenverlust zu minimieren, erstellt Windows direkt vor dem Wiederherstellen eines älteren Punkts erst noch einen neuen.

Welche Dateien genau gesichert werden, macht Windows ausschließlich vom jeweiligen Dateityp abhängig (der Speicherort spielt also keine Rolle). Dazu gehört alles, was Windows, Programme und Treiber für den Betrieb brauchen, also alle ausführbaren Dateien, etwa die Typen .exe, .dll, .sys und .drv, außerdem Konfigurationsdateien vom Typ .inf und .ini – die Liste der insgesamt knapp 600 Dateitypen finden Sie via ct.de/y68g. Der Blick in die Liste lohnt vor allem dann, wenn Sie selbst Programme und Skripte schreiben, denn in der Liste stehen beispielsweise auch Dateitypen wie .bat und .cmd (aber nicht .ps1).

Eines noch: Der Systemwiederherstellung ist es egal, ob eine Systemdatei gut- oder bösartig ist. Wenn sich ein Schädling erfolgreich einnisten konnte, wird er folglich beim nächsten Wiederherstellungspunkt mitgesichert. Wenn man anschließend den Schädling findet, entfernt und danach zum besagten Wiederherstellungspunkt zurückkehrt, stellt Windows im Zuge dessen womöglich den Schädling wieder her. Andersherum kann sich dieses Verhalten aber auch als Vorteil entpuppen: Manche frisch eingenisteten Schädlinge lassen sich durch die Rückkehr zu einem zuvor erstellten Punkt wieder entfernen.

Das Upgrade-Problem
Unter Windows 7 und 8.1 war die Systemwiederherstellung stets aktiv, doch bei Windows 10 ist das nicht sicher. nach einem Upgrade von Win 7 oder 8.1 auf Win 10 oder von einer Win 10 Version auf eine neue ist sie vermutlich erstmal deaktiviert. Bei Neuinstallationen von Windows 10 ist sie gleich aktiviert.

Nach Austausch einer HDD auf SSD oder Einbau einer neuen größeren Systemplatte wird eventuell der Schutz auch ausgeschaltet, oder zeigt auf eine falsche, nicht mehr existierende Platte.

Mein Rat: System-Schutzeinstellungen prüfen.
Sie sollten immer dann, wenn ein Systemupgrade duchgeführt wurde prüfen, ob die Systemwiederherstellung für die Systemplatte auch noch aktiviert ist. Gehen Sie dazu auf
>Einstellungen > System >Info> Systemschutz

In diesem Fenster sehen Sie unter "Schutzeinstellungen"alle Laufwerke. Beim Systemlaufwerk "C" sollte der Schutz auf "Ein" stehen. Ist er auf "Aus" wählen Sie es aus und gehen Sie auf "Konfigurieren"

Nun wählen Sie "Computerschutz aktivieren" aus und setzen Sie darunter die Speicherplatzbelegung für Wiederherstellungspunkte auf 5-20% der Laufwerksgröße, also ca auf 10GB. Dann auf "Übernehmen" und "OK"  Wird ieser Platz zu groß gewählt, werden immer neue Wiederherstellungspunkte erzeugt und keine alten gelöscht, was zur Überfüllung der Systemplatte führt.

Nun klicken sie dann noch auf "Erstellen" - um einen Wiederherstellungspunkt anzulegen. Benennen Sie ihn mit Ihren Initialen, damit sie ihn im Notfall unter allen anderen Wiederherstellungspunkten wiedererkennen. Er wird gleich angelegt, bitte um Geduld, das kann dauern. Dann mit "OK" das Systemeigenschaftenfenster wieder verlassen.
Dann nochmals auf "OK" im nächsten Fenster.

Es ist eine gute Praxis VOR neuen Treiberinstallationen oder Registry-Änderungen so einen Punkt selbst zu erzeugen, damit man darauf zurückspringen kann, wenn etwas dann nicht funktioniert.

Wenn der Schutz für andere Laufwerke aktiv ist, macht er nicht viel Sinn, denn da ja nur Systemdaten gesichert werden, passiert dort eigentlich nichts. Dort also auf "Aus" setzen und den dafür verwendeten Platz damit wieder freigeben.